Eine gute Rede besteht aus vielen bunten Teilen, deren Anordnung Ihrer Kreativität überlassen bleibt. Konzentrieren Sie sich jedoch auf zehn wichtige Punkte für ein erfolgreiches Auftreten vor Ihrem Publikum.
Kurze Rede:
Die Aufmerksamkeit der Zuhörer ist kurz.
Eine gute Rede hat einen guten Anfang, ein gutes Ende und beides liegt nah beieinander.
Wichtige Themenpunkte und Thesen gehören an den Anfang der Rede.
Seien Sie kurz und zielgerichtet, die Zuhörer werden es Ihnen danken.Engagierte Rede:
Ihr Publikum will unterhalten werden. Gute Redner haben eine Vision, lieben das, was Sie tun und können diese Leidenschaft auf Ihr Publikum überspringen lassen.
Freies Sprechen:
Eine gut vorbereitete Rede benötigt kein Manuskript.
Eine freie Rede wirkt kompetent, vermittelt Souveränität und schafft Vertrauen beim Zuhörer.
Nutzen Sie prägnante Themenüberschriften, die für Sie und für Ihre Zuhörer als Navigation durch Ihre Rede dienen.Sinngerechtes Sprechen:
Sprechen Sie zu den Sinneskanälen Ihres Publikums:
- Visuell:
Nutzen Sie eine bildhafte Sprache, untermalt mit Bildern über Beamer und FlipChart-Grafiken. Viele Menschen sind über die Augen ganz nah bei der Sache. Die Körpersprache ist ein reichhaltiges Instrument für diesen Sinneskanal. - Auditiv:
Nutzen Sie den Klang Ihrer Stimme, setzen Sie wirkungsvolle Pausen und Zäsuren, spielen Sie mit Betonung und Tonhöhe, variieren Sie mit dem Tempo und nutzen Sie die Vielfalt der rhetorischen Stilmittel. Auditive Menschen sind zugänglich über Ihr Gehör und legen Wert auf einen ausdruckstarken Einsatz von Stimme, Klang und Musik. - Kinästhetisch:
Sprechen Sie die Gefühlsebene Ihres Publikums an, regen Sie zur aktiven Teilnahme an. Verteilen Sie Übungen zum Körpereinsatz z.B. mit Bewegung, Gestik und Mimik. Kinästhetische Menschen legen großen Wert auf einen Zugang zum Thema über die Gefühls- und körperliche Ebene. - Olfaktorisch:
Der Geruch entscheidet über Sympathie und Antipathie. Schaffen Sie eine angenehme Atmosphäre auf der Geruchsebene. Auch unbewusst wahrgenommene Gerüche können sich positiv wie negativ auf eine erfolgreiche Kommunikation auswirken. - Gustatorisch:
Nicht nur Vorkoster probieren gerne, ein Leckerli für die Geschmacksknospen lässt viele Eisblöcke schmelzen.
- Visuell:
Struktur:
Geben Sie Ihrer Rede eine Struktur. Das hilft dem Verständnis, dient als Orientierung und gibt Ihnen die nötige Sicherheit.
Siehe dazu den Beitrag >>> EINE REDE MIT STRUKTUR.Rhetorische Stilmittel:
Eine kleine Auswahl aus einer Vielzahl an rhetorischen Stilmitteln:
- Die Metapher:
Die bildhafte Sprache, die Themen mit Bildern wirkungsvoll veranschaulichen. - Die Wiederholung:
Wichtige Thesen werden mehrmals über die Rede verteilt und wiederholt. Das Publikum kann damit Wichtiges von Unwichtigem unterscheiden und besser einprägen. - Die Macht der Pausen:
Mit Pausen schaffen Sie Struktur, mit Pausen heben Sie Wichtiges hervor, mit Pausen geben Sie dem Publikum die Möglichkeit, Ihrem Redeinhalt zu folgen.
Mit Pausen machen Sie Ihre Rede erst richtig lebendig. - Paradoxon:
Eine Widersprüchlichkeit bzw. eine Formulierung in die Rede einbauen, die Aufmerksamkeit erregt. - Rhetorische Frage:
Eine Frage, die keine Antwort nach sich zieht aber das Publikum in die Rede mit integriert.
- Die Metapher:
Stimme:
Die Art und Weise, wie Sie sprechen und der Klang Ihrer Stimme bestimmen die Stimmung Ihrer Rede.
- Eine gesunde und ausdrucksstarke Stimme ist die Grundlage für eine wirkungsvolle Kommunikation.
- Die Stimme und die Körpersprache gelten als Spiegel unserer Persönlichkeit.
- Charismatische Persönlichkeiten sind Meister im Einsatz ihrer Stimme.
- Eine angenehme Stimme schafft Sympathie, Nähe und Vertrauen.
Körpersprache:
Die Körpersprache ist ein sehr mächtigstes Werkzeug in der zwischenmenschlichen Kommunikation.
- Nach dem Psychologen Albert Mehrabian und zahlreichen weiteren Studien bestimmt die Körpersprache zu 55% unsere Kommunikation, 38% beansprucht die Stimme und 7% der Inhalt.
- Widersprechen sich der Inhalt der Rede und die Körpersprache, wird das Publikum der Körpersprache mehr Vertrauen entgegen bringen.
- Widersprechen sich die Stimme und die Körpersprache, wird das Publikum der Körpersprache mehr Vertrauen entgegen bringen.
- Widersprechen sich der Inhalt der Rede und die Stimme, wird das Publikum der Stimme mehr Vertrauen entgegen bringen.
Das Publikum:
Kennen Sie das Publikum, dessen Vorlieben und Gebräuche.
Klären Sie im Vorfeld für welche Altersgruppe, Nationalität, Gesellschaftsschicht und Religion Sie eine Rede vorbereiten.
Ein Fachpublikum erwartet ein anderes Wissen und eine andere Präsentation als eine Gruppe von Laien.
Passen Sie dementsprechend die Rede den Bedürfnissen der Zuhörer an.Ihr Auftreten:
Wenn Sie sich in Ihrer Haut wohlfühlen, können Sie dieses Gefühl transportieren.
- Schaffen Sie die nötige Ruhe und Konzentration im Vorfeld Ihrer Rede.
- Seien Sie vorbereitet für Störungen von außen und üben Sie einen souveränen Umgang damit.
- Der Eisbrecher: Schaffen Sie vor der Rede in kurzen Gesprächen einen angenehmen Erstkontakt mit Ihrem Publikum.
- Eine gute Rede klingt spontan, ist aber das Resultat von viel Vorbereitung. Eine gute Rede ist keine Premiere, sondern hat einige Probedurchläufe hinter sich. Üben Sie die Rede in unterschiedlichem Umfeld, Räumlichkeiten, Tageszeiten, Lautstärke, Tempi, Körperpositionen. Erprobte Reden lassen Improvisation zu. Lernen Sie souverän mit Ungeplantem umzugehen. Sie erlangen dadurch Routine und Selbstvertrauen.
- Audio- und Videoaufnahmen von Ihren Proben geben Ihnen die Möglichkeit, Ihr Auftreten aus einer anderen Perspektive beurteilen zu können.
Eigenwahrnehmung und Fremdwahrnehmung sind oft sehr unterschiedlich.